Da ADX es vorgezogen hat, der Einladung von Bürgermeister Andreas Rußmann und uns nicht zu folgen, haben wir beschlossen, ihnen einen offenen Brief zu schreiben. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Inhalte zusammengefasst.
Wie groß ist das Gasfeld tatsächlich und wo liegt es genau?
In den Unterlagen von ADX werden diesbezüglich unterschiedliche Angaben gemacht. Einmal ist das Gasfeld in einem relativ kleinen Bereich in Molln eingezeichnet, auf anderen Grafiken erstreckt sich der Bereich über das Gemeinegebiet von Molln, Grünburg, Ternberg, Losenstein und Reichraming.
Wie kommt ADX zu seiner Einschätzung bzgl. Akzeptanz in der Bevölkerung?
ADX behauptet, keinen Gegenwind aus der Bevölkerung wahrzunehmen. Die ÖBf rechtfertigen die Verpachtung des Grundes mit der drohenden Enteignung durch die Montanbehörde. Wir finden, Akzeptanz sieht anders aus und haben ADX daher aufgefordert, sich der Realität und der Skepsis der Bevölkerung zu stellen.
Warum macht ADX unterschiedliche Angaben über die Wahrscheinlichkeit eines Vorkommens?
Im Juni 2022 gibt ADX die Wahrscheinlichkeit eines Vorkommens mit 50% an. Im Jänner relativieren sie es auf 25%. Prof. Sachsenhofer gibt im ORF-Interview die Wahrscheinlichkeit mit 0-20% an, der Geologe Wolfgang Nachtmann mit 10%.
Auf welcher Basis hat ADX die Angaben geändert und warum divergieren sie so stark?
Warum werden drohende negative Auswirkungen auf das umliegende Schutzgebiet negiert?
Der Bohrplatz wurde in dem Wissen gewählt, dass das Naturschutzgebiet „Jaidhaus“ in unmittelbarer Nähe liegt. Dennoch werden Beeinträchtigungen auf diesen sensiblen Lebensraum in Abrede gestellt.
ADX geht sogar soweit, zu behaupten, es ist mit keinerlei ökologischen Auswirkungen zu rechnen, obwohl kein fachliches Gutachten vorliegt. Wir wissen jedoch, dass die Auswirkungen auf den Naturraum durch den vermehrten Schwerverkehr, den Baulärm, sowie die Lichtverschmutzung massiv sein werden. Das Vorgehen von ADX dem Naturschutz gegenüber weist auf eine besorgniserregende Ignoranz gegenüber behördlichen Verfahren hin und kann so nicht hingenommen werden.
Wie geht es weiter?
ADX ist im Besitz einer Aufsuchungslizenz, die sie angeblich dazu verpflichtet, Aufschungstätigkeiten durchzuführen. Wann ist daher mit einem Antrag auf Bohrbewilligung zu rechnen und in welcher Form wird im Vorfeld für Transparenz gesorgt? Warum wird dieser „Aufsuchungspflicht“ ausgerechnet in unmittelbarer Nähe zu einem bisher von technischen Beeinträchtigungen verschont gebliebenen, seltenen und höchst wertvollen Naturraum nachgegangen?
In welchem Zeithorizont ist mit Bohrungen zu rechnen?
Welche Maßnahmen trefft ADX zur Risikominimierung?
Molln gehört zu den aktivsten Erdbebengebieten in Oberösterreich. Erst am Dienstag war hier ein Erdbeben der Magnitude 2,5 nach Richter spürbar. Wie garantiert ADX, dass es durch die Bohrung und der damit einhergehenden Druckveränderung im Erdinneren zu keiner erhöhten Bebenhäufigkeit in Molln kommt? Wer haftet für durch eine Bohrung direkt oder indirekt verursachte Schäden und was geschieht bei einem Zahlungsausfall von ADX?
Mit welchen Auswirkungen auf Grund- und Oberflächenwasser ist zu rechnen?
Fast die gesamte Nordseite des Sengsengebirges entwässert über das Mollner Becken. Hier entstehen Grundwasserströme, die einen wesentlichen Beitrag zur Wasserversorgung der oberösterreichischen Voralpenregion leisten. Welche Vorkehrungen trifft ADX, um eine Beeinträchtigung der sensiblen Grundwasserströme zu verhindern?
Wie verantwortet ADX die Verschlechterung des Landschaftsbilds und die damit einhergehende Beeinträchtigung der zukünftigen Wertschöpfung aus dem jetzt noch intakten Naturraum?
Die Talweitung Jaidhaus/Weittal zeichnet sich durch eine ursprüngliche, von groben Infrastrukturprojekten verschont gebliebene Natur- und Kulturlandschaft aus, wie sie heute in Oberösterreich kaum mehr zu finden ist. Experten sprechen von einem einzigartigen Naturjuwel.
Bohrtürme verschwinden nach einiger Zeit wieder, sogar Förderanlagen sind nach dem Erschöpfen des Gasvorrates irgendwann wieder Geschichte, der Schaden an der Natur bleibt jedoch unwiderruflich bestehen. Wie verantwortet ADX die Zerstörung eines solch wertvollen Naturraums und die Verhinderung eines zukunftsfähigen Erhalts dieser Gebiete?
Hier findet ihr den ganzen Brief.
Hallo,
ich bin so gut wie sicher, dass ADX nicht bohren wird, weil die Ursachen zu diesem Akt nicht in einer ordentlichen Geschäftstätigkeit liegen, sondern in der Manipulation von Aktien, von sogenannten Pusheraktien. Selbst dabei dürfte die ADX nur nebensächlich involviert sein, während der Hauptakteur die MCF Energy Ltd. ist bzw. sein wird. Die Zusammenhänge dazu finden sich auf https://www.kaschmaeh.net/mcf-energy/ und unter https://www.kaschmaeh.net/pusheraktien/ .
Die gute Nachricht heißt, keine Sorge um das Jaidhaustal.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Rizzi
P.S. Da ich aber auch kein Hellseher bin, bleibt ein Restrisiko, meine Interpretation der gesamten Angelegenheit könnte falsch sein und MCF plus ADX bohren doch. Glaube ich zwar nicht, aber der Vollständigkeit halber muss ich darauf hinweisen.
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