Unsere Vermutungen haben sich bestätigt: entgegen den Behauptungen von ADX im Frühjahr (siehe hier und hier) wurde bei der Bohrung im Jaidhaus gar kein Gas gefunden. Der historische Gasfund war nichts weiter als heiße Luft.
In dem am 26. September veröffentlichtem Update ist nun von einem wahrscheinlichen Ölfund die Rede: „[…] ADX believes it is most likely that Welchau is a high API hydrocarbon liquid (or light oil) and associated gas discovery rather than a liquids-rich gas discovery as was predicted prior to drilling.“
Abgesehen davon, dass ADX versucht, mit dem Versprechen einer vermeintlich höheren Rendite die Aktionäre bei Laune zu halten, sieht die Firma die Entwicklung positiv. Man benötige nun keine Gas-Pipeline mehr, sondern könne die geförderten Kohlenwasserstoffe mit LKWs aus dem Jaidhaustal transportieren. Mit der Änderung der Kohlenwasserstoff-Art, die ADX nun zu fördern vorhat, könnten aber noch ganz andere Konsequenzen auf die Firma zukommen.
Öl statt Gas? Das sind die Konsequenzen!
„Die Interessensabwägung der Naturschutzabteilung, die im November 2023 durchgeführt wurde und Grundlage für die Genehmigung des Projekts Gasbohrung Molln („Welchau-1“) ist, bewertet das öffentliche Interesse an einem Gasfund höher als das Naturschutzinteresse. Begründung: eine Verringerung der Abhängigkeit von russischem Gas und den Nutzen von Gas als Übergangstechnologie. Diese Argumentation wurde bereits in den Beschwerden gegen den Bescheid von NGOs kritisiert, und verliert jetzt gänzlich seine Grundlage“, erklärt Bernhard Schön, Lektor an der Universität Wien.
„Dazu kommt, dass es bis dato keinen rechtskräftigen Bescheid für die Probebohrung gibt – immerhin sind in der Sache noch zwei Beschwerden anhängig. Die Beschwerde gegen den Bescheid selbst liegt beim Landesverwaltungsgericht OÖ, jene gegen die Nicht-Zuerkennung der aufschiebenden Wirkung der Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof“, so Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.
Fazit: Die geplante Weiterführung des Projektes ist angesichts dieser drastischen Kehrtwende von ADX, die einmal mehr die Glaubwürdigkeit dieser Firma schwer erschüttert und den Naturschutzbescheid konterkariert, und angesichts der Tatsache, dass die Gerichte in der Causa noch nicht entschieden haben, endgültig inakzeptabel. Die Bürgerinitiative fordert deshalb einen sofortigen Stopp der Arbeiten und ein sofortiges Einlenken der Politik.