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Offenes Treffen am 18.11.2023

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Wir sind noch immer ganz begeistert vom Tatendrang, der am Samstag beim offenen Treffen spürbar war. Für diejenigen, die gestern leider nicht dabei sein konnten, kommt hier eine kleine Nachschau der Inhalte.

Frida befasst sich beruflich mit den Auswirkungen, die die Erdgasgewinnung, -verteilung, und -verbrennung auf unsere Nahrungsmittel- und Wasserversorgung haben. Die aktuellen Daten zeigen ganz deutlich, dass die Kapazitäten, die die Gaslobby in den letzten Jahrzehnten geschaffen hat, unseren Bedarf in Zukunft nicht nur deckt, sondern übererfüllt. Wie auch schon im letzten Der Production Gap – Genug ist genug erklärt, besteht eine eklatante Differenz zwischen die Maßnahmen, die wir zur Erreichung der Klimaziele setzen müssen und den Maßnahmen, die wir momentan setzen. Die Regierungen haben sich zur Einhaltung von unterschiedlichen Klimazielen verpflichtet, dennoch werden immer noch fossile Brennstoffe nicht nur gefördert sondern sogar noch ausgebaut.

Den Vortrag von Frida Kieninger könnt ihr hier anschauen.

Als nächstes haben wir das Firmengeflecht von ADX näher beleuchtet. Insgesamt neun Firmen gehören zu dem „Konzern“, der seinen Sitz in Australien hat. Die australische Mutterfirma hat fünf Töchter, von denen wiederum drei quasi „Enkel“-Firmen haben. ADX Vie, die uns hier unmittelbar betreffen, ist eine solche „Dritte Generationen-Firma“. Auffällig ist, dass sich die Namen der Führungsetage frappant ähneln.

ADX Energy Ltd. – die australische Mutterfirma
29 Bay Road, Claremont, Western Australia 6010
+61 (0) 8 9381 4266 | admin@adxenergy.com.au
Infos hier.

AUDAX Energy srl – italienische Tochter
Via Monte del Marmo, 103 00166 Rome, Italy
+39 (0) 664 420 055
Infos hier.

Danube Petroleum Limited – englische Tochter
3 Waterfront Business Park, Brierley Hill, Dudley, West Midlands, United Kingdom, DY5 1LX
Alle Infos hier.
ADX hält 49,18% Anteile an der Firma, den Rest hält Reabold Resources Plc. (siehe Unternehmensbericht 2022), eine britisch/walisische Firma. Das verbindende Element ist Sachin Sharad Oza, der Direktor in beiden Firmen ist.

ADX Energy Panonia srl – rumänische Tochter von Danube Petroleum
13 Tudor Stefan Street 011655 Bucharest, Romania
+40 (0) 21 230 0881 | +40 (0) 21 230 0882 | office@adx-energy.at
Infos hier.

Terra Energy Limited – englische Tochter
3 Higgs Llp, Waterfront Business Park, Dudley Road, Brierley Hill, West Midlands, England, DY5 1LX
Alle Infos hier.

ADX Vie GmbH – österreichische Tochter von Terra Energy Limited
Ölzeltgasse 3/8, 1030 Vienna, Austria
+43 676 689 3465 | office@adx-energy.at
Infos hier.

Kathari Energia Limited – englische Tochter
3 Waterfront Business Park, Brierley Hill, West Midlands, England, DY5 1LX
Infos hier.

Kathari Energia GmbH – österreichische Tochter der Kathari Energia Ltd.
Ölzeltgasse 3/8, 1030 Vienna, Austria
+43 676 689 3465 | office@adx-energy.at
Infos hier.

Bull Petroleum Pty. Ltd – australische Tochter
Unauffindbar im Internet. Im Unternehmensbericht 2022 ist sie als „dormant“ – stillgelegt aufgeführt.

Noch mehr und genauere Infos, Quellen etc. findet ihr hier:

Die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) ist eine Förderagentur, die dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft & dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gehört. Im August hat die Universtät Wien mit ADX als kommerziellen Partner die Förderzusage über € 360.000,- für ein Projekt erhalten, das die „quantitative Charakterisierung der Tektonik in der vordersten Zone der Alpen“ zum Ziel hat, denn „[…] Bis jetzt wurde das Zielgebiet nicht flächendeckend nach neuesten Methoden der modernen Strukturgeologie erschlossen. Daher ist die räumliche Verteilung und Zerlegung potentieller Lagerstättenstrukturen nicht nachvollziehbar, was ein finanzielles Risiko für zukünftige Explorations- und Produktionsaktivitäten des kommerziellen Partners darstellt.“

Jetzt stellt sich für uns die Frage, wie ADX zu ihren Angaben kommt, wenn die räumliche Verteilung und Zerlegung potentieller Lagerstättenstrukturen nicht nachvollziehbar ist?

Weiter geht es mit: „Darüber hinaus besteht nahe des Zielgebiet eine Tendenz zu aktiver Tektonik, was ein Risiko für die Stabilität von Explorationsbohrungen in den NKA [Nördliche Kalkalpen, Anm.] darstellen könnte. In einem früheren FFG-Projekt des wissenschaftlichen Partners („Alpine Stress“, Projekt Nr. 2808358) wurden aktive Störungen im Vorland des Zielgebiets, aber auch in den NKA selbst festgestellt. Daher zielt das Projekt auch auf die Identifizierung potenzieller aktiver Störungen durch Korrelation der Strukturanalyse mit Indikatoren für aktive Tektonik ab.“

ADX streitet seit Bekanntwerden des Vorhabens ab, dass eine Gefahr durch die bekannte seismische Aktivität in Molln besteht, obwohl es gut dokumentiert und erforscht ist. Jetzt bezahlen sie sogar selbst für eine wissenschaftliche Untersuchung, die genau diese Gefahren untersucht.

„Das Projekt QARS wird die wissenschaftliche Grundlage für die Risikominimierung von Explorations- und Produktionsaktivitäten in den NKA schaffen.“

Dieses Zitat bedeutet nichts anderes, als dass es bisher KEINE WISSENSCHAFTLICHE GRUNDLAGE ZUR RISIKOMINIMIERUNG für diese Bohrung gibt. Das Forschungsprojekt läuft von 1. Jänner 2024 bis zum 30. Juni 2026. Seit wann werden wissenschaftliche Grundlagen im Nachhinein erforscht?

Grundlage des Naturschutzverfahrens ist ein naturschutzfachliches Gutachten, das im Juni 2023 von einem Mitarbeiter der Abteilung Naturschutz verfasst wurde. Dieses Gutachten behandelt mögliche Auswirkungen der Probebohrung auf den Schutzzweck des Naturschutzgebietes Jaidhaus und darüber hinaus auf den Naturhaushalt und die Grundlagen von Lebensgemeinschaften allgemein, auf das Landschatsbild und den Erholungswert der Landschaft.

Betreffend das Naturschutzgebiet Jaidhaus kommt das Gutachten zu folgendem Schluss:

Gesamtheitlich betrachtet ist davon auszugehen dass die Auswirkungen der Erdgas Aufschlussbohrung Welchau 1 den Schutzzweck des Naturschutzgebietes zwar aufgrund von Immissionen (Lärm, Licht, Luftschadstoffe) beeinträchtigen, diese Belastungen werden jedoch nicht als wesentlich eingestuft. Es handelt sich somit nicht um eine dauerhaft oder maßgebliche Beeinträchtigung. Im Falle einer festgestellten maßgeblichen Beeinträchtigung wäre das Projekt zu untersagen. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass ein wesentlicher Grund dafür dass die Auswirkungen als nicht maßgeblich beurteilt wurden darin begründet ist, dass das Zeitfenster für das Projekt sehr kurz angesetzt wurde (die Arbeiten müssen bis 31. März abgeschlossen sein). Jegliche Verlängerung oder Wiederholung des Projekts würde eine kritische Neubeurteilung erfordern.

Betreffend die zweite Fragestellung, ob es durch das Projekt zu einer Schädigung der Lebensgemeinschaften von Pflanzen, Pilzen und Tierarten bzw. einer Beeinträchtigung des Erholungswertes der Landschaft oder einer Störung des Landschaftsbildes kommt wird festgehalten:

In Summe werden die Auswirkungen auf Pflanzen-, Pilz- und Tierarten als wesentlich eingestuft, ebenso kommt es durch das Projekt zu einer wesentlichen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und des Erholungswertes.

Dementsprechend muss im naturschutzrechtlichen Bescheid der Abteilung Naturschutz eine Interessensabwägung vorgenommen werden zwischen den Naturschutzinteressen und einem allfälligen öffentlichen Interesse.

2 Gedanken zu „Offenes Treffen am 18.11.2023“

  1. Alois Lindenbauer

    Die zuständige und verantwortliche Landespolitik macht keinerlei Anstalten, dieses kostbare Naturgefüge der Nationalparkregion, das niemals mit Erdgas aufzuwiegen ist, schlicht auszuliefern.
    Wobei genau diese Natur und bedeutende Ressource auf der Strecke bleibt, einschließlich der Menschen. Dass die Kluft zwischen Natur und dieser Politik so erbärmlich weit auseinander liegt hätte ich mir wirklich nicht träumen lassen. Das ist keineswegs zu akzeptieren.
    Natur muss unbedingt und dauerhaft vor derartigen Angriffen wie hier von ADX geschützt sein!

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